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Richtig streiten


Die Schulen sind geschlossen. Kein Jugendclub hat offen. Und man darf nicht einmal auf den Spielplatz. Freunde treffen gestaltet sich auch schwer, wenn man einen Mindestabstand von 1,5m einhalten und sich draußen generell nur zu zweit aufhalten soll. Da bleibt einem nur noch eine Möglichkeit: zu Hause bleiben! Aber was in der jetzigen Situation sehr vernünftig erscheint, kann für Familien zur Zerreißprobe werden. Wer ist es schon gewohnt den ganzen Tag zusammen zu Hause zu sein? Das Streit entsteht, scheint nur eine Frage der Zeit. Daher haben wir dir hier ein paar Punkte zusammengestellt, die dabei helfen könnten, dass ein kleiner Konflikt nicht zum Desaster wird.


1. Warum streiten wir uns überhaupt?


Ein Streit kann zu jedem möglichen Thema entstehen. Oft entsteht er, weil die beiden Parteien nicht einer Meinung sind und keine von beiden bereit ist von seiner oder ihrer Sichtweise abzurücken. In der Regel kommt es auch darauf an, wie wichtig uns ein Thema ist, aber auch, welche Bedürfnisse gerade unter Umständen nicht erfüllt werden. So kann es zu Missverständnissen und damit zu Streit kommen. Es ist daher wichtig zunächst bei sich selbst zu schauen, womit man gerade unzufrieden ist. Bist du zum Beispiel wirklich sauer, weil deine Geschwister zu laut sind und du deshalb nicht arbeiten kannst oder verstehst du eigentlich die Aufgabe nicht und traust dich nur nicht nach Hilfe zu fragen? Manchmal hilft es schon, sich bewusst zu machen, dass man sich eigentlich eher über sich selbst als über andere ärgert, damit die Wut ein bisschen weniger wird.


2. Mich versteht eh keiner!


Es gibt Situationen, in denen hat man den Eindruck, dass einen nur die beste Freundin oder der beste Freund versteht. Ab und zu helfen aber nicht mal die. Das kann einen ziemlich sauer machen. Und dann passiert es vielleicht, dass man die Geschwister oder die Eltern anmotzt, obwohl die am wenigsten mit dem Ärger zu tun haben. Es ist extrem wichtig, dass man mit seinen Eltern und seinen Geschwistern über Dinge redet und ihnen vor allem sagt, was einen stört. Das klappt am besten bevor man so richtig wütend ist. Wenn du dich nicht verstanden fühlst, bitte deine Mutter oder deinen Vater um ein Gespräch mit ihm oder ihr, in dem du ganz in Ruhe und ohne Störung darüber reden kannst. Vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung für das Problem. Du könntest zum Beispiel auch vorher schon überlegen, ob dir ein Lösungsvorschlag einfällt, den du deinen Eltern gleich präsentieren kannst. Vielleicht sind sie ja damit einverstanden.


3. Die Sache mit der Wut


Es gibt viele Situationen, die uns sehr wütend machen können. Aber Wut kann uns auch Dinge tun und sagen lassen, die wir sonst niemals gesagt oder getan hätten. Dadurch können Streitsituation manchmal noch schlimmer werden, als sie so wie so schon sind. Daher solltest du darauf achten, dass du keine Auseinandersetzung führst, wenn du merkst, dass du gerade sehr wütend bist. Versuche deinem Gegenüber zu sagen, dass du gerne später noch einmal darüber reden möchtest, aber das du jetzt gerade einfach zu sauer dafür bist. Im besten Fall versteht dein Gegenüber deine Situation und lässt dich in Ruhe, bis du bereit bist noch einmal über das Streitthema zu sprechen. Und sollte es doch mal passieren, dass du zum Beispiel deine Geschwister vor Wut angeschrien hast, dann solltest du dich dafür entschuldigen! Nicht immer läuft alles nach Plan. Wenn man einen Fehler gemacht hat, ist das in der Regel kein Weltuntergang, aber man muss auch dazu stehen und ihn wieder gut machen. Vielleicht könnt ihr dann, wenn sich alle wieder beruhigt haben, auch klären, was dich so sauer gemacht hat und wie ihr eine ähnliche Situation in Zukunft besser lösen könnt.


4. Dinge, die nicht passieren dürfen!


Wir möchten dich an dieser Stelle aber auch darauf aufmerksam machen, dass es Dinge gibt, die in einem Streit absolut nicht passieren dürfen. Dazu gehören unter anderem Beleidigungen, Drohungen und Sachen, die nur gesagt werden, damit sich der andere schlecht fühlt, aber auch körperliche Gewalt, wie zum Beispiel Schläge oder Tritte. Alles, was dazu führt, dass sich jemand nicht mehr wohl fühlt oder gar verletzt wird, ist absolut nicht in Ordnung! Damit ist nicht nur gemeint, dass Erwachsene so etwas nicht mit Kindern machen dürfen, sondern auch, dass Kinder so etwas mit Erwachsenen nicht machen dürfen. Gewalt ist schlicht und ergreifend keine Lösung!


5. Wenn alle Stricke reißen – Hier kannst du dir Hilfe holen!


Uns ist jedoch bewusst, dass „Dinge, die nicht passieren dürfen“ doch öfter passieren, als wir es uns wünschen würden. Daher möchten wir zum Schluss noch auf einige Angebote aufmerksam machen. Solltest du das Gefühl haben, dass Dinge bei dir zu Hause passieren, die dir nicht gut tun oder bei denen du dich nicht wohl fühlst, solltest du Dinge erleben, die wir oben beschrieben haben und die, nach unserer Erklärung, nicht passieren dürfen, dann traue dich! Hol dir Hilfe! Jeder nimmt mal Hilfen in Anspruch! Es ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Mut und Stärke, sich auf den Weg zu machen, um etwas zu verändern, damit es allen besser geht!


Selbstverständlich steht dir auch die Schulsozialarbeit der Paul-Schmidt-Schule mit Rat und Tat zur Seite. Nutze einfach die Chatfunktion auf unserer Homepage, schreibe uns eine Nachricht über das Kontaktformular oder rufe uns an.


Wenn es aber besonders dringend ist, rufe bitte sofort bei einer der folgenden Nummern an!


Krisendienst des Jugendamts Lichtenberg:

(030) 90296-55555 (8:00-18:00 Uhr)


Kinderschutz-Hotline:

(030) 61 00 66 (rund um die Uhr)


Notruf der Polizei:

110 (rund um die Uhr)

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