Das Lernen von zu Hause kann für Sie und ihr Kind zu einer großen Herausforderung werden. Damit es möglichst gut gelingt, haben wir hier ein paar kleine Tipps aufgeschrieben, die Ihnen vielleicht dabei helfen können ihr Kind besser beim Lernen zu unterstützen.
1. Planen Sie das Lernen mit Ihrem Kind zusammen
Ihr Kind hat vermutlich einen großen Berg an Arbeitsmaterialien von den Lehrkräften mit nach Hause bekommen. Versuchen Sie ihrem Kind dabei zu helfen, aus dem großen Berg nach und nach kleine, übersichtliche Haufen zu machen, die dann abgearbeitet werden können. Hierzu sollte das Material zunächst nach Fächern geordnet und sich ein Überblick darüber verschafft werden, bis wann die Aufgaben bewältigt worden sein müssen. Versuchen Sie danach gemeinsam mit Ihrem Kind einen Plan auszuarbeiten, in dem festgelegt wird, wann welche Aufgaben erledigt werden. Dadurch verteilt sich der Berg an Aufgaben und ihr Kind hat täglich sein Ziel vor Augen. Sollte es Fächer geben, in denen die Aufgaben wöchentlich an die Schüler und Schülerinnen geschickt werden, kann es passieren, dass Sie den Plan gemeinsam mit ihrem Kind unter Umständen noch einmal umgestalten müssen. Dies kann auch passieren, wenn Sie merken, dass sie gemeinsam beschlossene Menge an Aufgaben, für ihr Kind nicht zu bewältigen ist. Versuchen Sie auch hier gemeinsam eine Lösung zu finden, die dazu führt, dass ihr Kind seine Aufgaben schafft, daran jedoch nicht verzweifelt.
2. Pausen sind wichtig!
Wie in Punkt Nummer 1 bereits angedeutet, ist es wichtig, dass ihr Kind seine Aufgaben erledigt. Der große Vorteil am Lernen von zu Hause ist jedoch, dass der strenge Unterrichtsrahmen mit seiner starren Unterrichtszeit nicht vorhanden ist. Es ist also viel besser möglich auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen. Versuchen Sie gemeinsam mit ihrem Kind herauszufinden, welche Zeiteinteilung sinnvoll ist. und wann eine Pause notwendig ist. Pausen sind sehr wichtig, wenn es darum geht produktiv und konzentriert Aufgaben zu bewältigen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Arbeitsphasen nicht zu kurz geraten, da sich das Gehirn immer wieder neu auf eine Arbeitsphase einstellen muss, wenn eine Pause vorbei ist. Ist die Arbeitsphase zu kurz, kommt das Gehirn nicht in den erforderlichen Modus, um produktiv zu sein. Versuchen Sie einen Mittelweg zu finden, damit ihr Kind gefördert, aber nicht überfordert wird!
3. Der Arbeitsplatz
Im besten Fall besitzt ihr Kind bereits einen Schreibtisch im eigenen Zimmer, an dem es auch in der Vergangenheit Hausaufgaben gemacht oder für Klassenarbeiten gelernt hat. Sollte dies nicht der Fall sein, sollten Sie ihrem Kind nun einen Platz schaffen, an dem es die Möglichkeit hat in Ruhe und ungestört seine Schulaufgaben zu erledigen. Dieser Arbeitsplatz sollte genug Raum haben, um alle Arbeitsmaterialien zu beherbergen, genügend Licht sowie möglichst wenig Störungs- und Ablenkungspotential. Der Fernseher, die Konsole, das Smartphone, das Tablet, der Laptop, all diese im Alltag sehr nützlichen Dinge, können die Konzentration ihres Kindes stark beeinflussen und unter Umständen auch dazu führen, dass die Aufgaben, die es zu erledigen gilt, nicht geschafft werden. Nach Möglichkeit sollten dementsprechend alle Dinge, die ihr Kind am konzentrierten Arbeiten hindern, in den Arbeitsphasen nicht zugänglich sein. Verabreden Sie auch hierfür mit ihrem Kind gemeinsam klare Regeln, die auch eingehalten werden sollen, wenn Sie nicht im Haus sein sollten.
4. Belohnungen
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Belohnungen! Denn wer seine Aufgaben erfüllt und sich somit an den gemeinsam erarbeiteten Plan hält, hat auch eine Belohnung verdient! Wie wäre es denn mit Zeit am heiß begehrten Smartphone oder einer Runde des Lieblingsspiels auf der Konsole? Beraten Sie sich auch hier wieder mit ihrem Kind. Vielleicht wünscht es sich als Belohnung auch etwas ganz anderes, als das was Sie gedacht hätten. Oder Sie schlagen Dinge vor, die Sie lange nicht mehr miteinander gemacht haben. In der jetzigen Situation sind zwar Aktivitäten, die außerhalb der Wohnung stattfinden eher schwer zu realisieren, aber auch ein gemeinsamer Film- oder Spieleabend, kann eine tolle Belohnung sein und verschafft etwas entspannte Zeit zusammen. Seien Sie kreativ!
5. Was ist, wenn Fragen aufkommen?
Besonders kompliziert wird die Erledigung der Aufgaben zu Hause, wenn ihr Kind nicht weiter weiß und auch Sie nicht wissen, wie Sie die korrekte Lösung der Aufgabe vermitteln können oder vielleicht sogar einen ganz anderen Lösungsweg gelernt haben. Während der Schulzeit hat ihr Kind die Chance andere Kinder oder die Lehrkraft direkt zu fragen und sich so die nötige Hilfe zu holen. Dies ist im Moment leider nicht so einfach möglich. Trotzdem sollten Sie in diesem Fall nicht verzagen! Versuche Sie ihr Kind dazu zu animieren Klassenkameraden zu kontaktieren und mit ihnen beispielsweise über das Telefon Fragen zu klären. Auch Videotelefonate über Skype oder andere Anbieter sind denkbar und können gute Hilfen möglich machen. Der Vorteil eines Videotelefonats liegt darin, dass die Schüler und Schülerinnen sich ihre Ergebnisse gegenseitig zeigen und so vergleichen können. So werden eventuelle Fehler schnell sichtbar und können korrigiert werden. Auch auf Plattformen wie zum Beispiel Youtube oder auf anderen Websites kann man gute Erklärungen und Lösungsansätze finden, die ihrem Kind vielleicht beim Lernen weiterhelfen. Geben Sie den entsprechenden Suchbegriff doch einfach einmal bei Google ein und schauen Sie, ob etwas Hilfreiches für ihr Kind dabei ist. Sollte es größere Schwierigkeiten gehen, können die Fachlehrkräfte, sofern die Kontaktdaten bekannt sind, auch direkt oder über die jeweilige Klassenleitung kontaktiert werden. Mit Sicherheit finden Sie hier ein offenes Ohr bei Problemen und Hilfestellungen zum Lösen der Aufgaben.
Für alle Beteiligten ist die aktuelle Situation ungewohnt und eine besondere Herausforderung. Daher hoffen wir, dass Ihnen die eben genannten Tipps und Hinweise eine Stütze sein können. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, die Sie mit uns besprechen wollen – auch wenn es sich nicht um die Lernsituation zu Hause handelt - können Sie gerne über die verschiedenen Wege zu uns Kontakt aufnehmen.
Die Schulsozialarbeit
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